Grundschul Programme

An dieser Stelle möchten wir Ihnen unsere pädagogischen Angebote für den Grundschul-Bereich präsentieren. Alle Angebote richten sich speziell an Kinder im Grundschulalter und beziehen ihren Entwicklungsstand mit ein. Die verschiedenen Angebote werden von erfahrenen und professionellen Trainern im Rahmen der regulären Schulzeit umgesetzt.


Programme für die Grundschule

Ausgangssituation

Konflikte auf dem Schulhof, schlechtes Klassenklima, ängstliche, unruhige Schüler, mangelnde Stressbewältigung

Ziele

Empathieaufbau, Verbesserung der Problemlösekompentenzen und Kommunikationsfähigkeiten

Dauer / Organistation

Curriculares Programm mit 10 Modulen a 2 Unterrichtsstunden in einem Schuljahr, jeweils für die Klassen 1 bis 4. Die Trainer führen in der Regel wöchentlich ein Modul an einem Vormittag durch.

Informationen zu Fit und stark fürs Leben

Der Start in das Schulleben, das Zusammenfinden in einer Klasse, die vierjährige Schulzeit sowie letztendlich der Übergang zur weiterführenden Schule ist für Kinder oftmals verbunden mit vielen Erwartungen, neuen Erfahrungen und Möglichkeiten, aber auch mit Ängsten, Herausforderungen und Unsicherheiten.

Fit und Stark fürs Leben als soziales Kompetenztraining speziell für Grundschulkinder stärkt einerseits jedes einzelne Kind wie andererseits ebenfalls das soziale Miteinander des Klassenverbandes. Das Training fördert damit die sozialen Basiskompetenzen der Kinder, idealerweise über die gesamte Grundschulzeit. Die Kinder werden damit schon frühzeitig dabei unterstützt, ihr Leben eigenständig, fit und stark zu gestalten. Sie sollen so ihre Vorstellung über ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen festigen, was sie gegenüber negativen Einflüssen durch belastende Ereignisse oder Situationen stärkt.

Das Training fördert die Selbstwahrnehmung, das Einfühlungsvermögen wie auch die Problemlösestrategien der Kinder. Gleichzeitig werden soziale Probleme, wie z.B. delinquentes Verhalten, Angst sowie süchtiges und/ oder aggressives Verhalten reduziert.

Jede Einheit ist in fünf Gliederungspunkte aufgebaut: Eröffnung, Entspannung, Hauptthema, Hausaufgaben und gemeinsamer Abschluss. Das Hauptthema der Einheit wird mit theoretischem Input, Spielen und/oder Übungen erarbeitet. Grundsätzlich werden Inhalte mit Hilfe von Diskussionen, Rollenspielen, Entspannungsverfahren, Vertragsmanagement und Selbstbeobachtungen vermittelt. Igor Igel und Isabella führen zusätzlich als Identifikationsfiguren durch die Inhalte.

Jahrgangsstufen 1 bis 4

• Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Einfühlungsvermögens

• Adäquater Umgang mit Stress und negativen Emotionen

• Ausbau der Kommunikation

• Förderung des kritischen Denkens und der Standfestigkeit

• Erweiterung der Problemlösungsstrategien

• Zunahme von gesundheitsrelevantem Wissen

Fit und Stark fürs Leben ist curricular und zirkulär aufgebaut, d.h. die einzelnen Inhalte werden in jedem Schuljahr aufgegriffen und vertieft. Pro Schuljahr sind i.d.R. 10 Einheiten (= 20 Unterrichtsstunden) vorgesehen, die im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus durchgeführt werden. Ein Durchführungsmodell, bei dem der Referent an einem Vormittag in der Woche mit zwei Klassen (1. - 4. Schulstunde) arbeiten, hat sich bewährt und etabliert.

Vor der Durchführung findet ein Elternabend statt, indem die Eltern einerseits über Inhalte und Durchführung des Programms informiert werden. Andererseits nehmen sie für die Durchführung eine wichtige Rolle ein, da die Kinder punktuell Dedektivaufgaben bekommen, die sie gemeinsam mit ihren Eltern lösen können oder müssen.

Nachdem Sie mit uns Kontakt aufgenommen haben, wird innerhalb eines Planungstreffens die konkrete Durchführung mit Vertretern der Schule und den entsprechenden Klassenlehrern besprochen. Sobald Ihre Teilnahme am Programm beschlossen ist (Beschluss Schulkonferenz) wird ein Kooperationsvertrag zwischen der Schule und dem Jugendamt geschlossen, indem die Leistungen und Mitwirkungen vereinbart werden.

Hiernach startet die eigentliche Projektdurchführung. Das Projekt wird von einem oder zwei Referenten durchgeführt, je nach Klassenstärke und Situation in der Klasse. Am Ende des abgestimmten Programms steht die Evaluation/Reflektion, in der das Projekt ausgewertet wird, Folgemaßnahmen und -projekte besprochen und ggf. neue Vereinbarungen getroffen werden.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass Lehrkräfte innerhalb einer Fortbildung geschult werden, um das Projekt eigenständig durchzuführen. Wir empfehlen allerdings, dass das Kollegium einer Schule, die sich für das Programm Fit und Stark fürs Leben entschieden hat, einen halbtägigen Fortbildungsworkshop mit einem externen Referenten durchführt, um so die Arbeitsweisen, Methoden und Ziele des Programms besser kennen zu lernen.

Ein Fit und Stark fürs Leben Training mit einem Trainer von 10 Einheiten und 90 Minuten kostet inklusive Vor- und Nachbereitung 600 € zzgl. Fahrtkosten.

Das Jugendamt des Kreises Steinfurt bietet Interessierten Schulen oder Gruppen neben einer organisatorischen auch eine finanzielle Unterstützung und Förderung von 50 - 85 % an.

Aßhauer, Martin; Burow, Fritz; Hanewinkel, Reiner 2013: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2. Schuljahr. Leipzig.

Aßhauer, Martin; Burow, Fritz; Hanewinkel, Reiner 2013: Fit und stark fürs Leben. 3. und 4. Schuljahr. Leipzig.

Ausgangssituation

Probleme im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule.

Ziele

Empathieaufbau, Stärkung sozialer und personeller Kompetenzen, Vorbereitung auf die neue Schule.

Dauer / Organistation

3 Tage inklusive Vollverpflegung und Übernachtung in der CAJ-Werkstatt Saerbeck.

Informationen zu Klassenhelden

Der Übergang zwischen Grundschule und der weiterführenden Schulform ist für die meisten Schüler ein Schritt ins Unbekannte. In der neuen Schule erwarten sie neue Mitschüler, neue Lehrer und ein neues Schulsystem. Dieser Wechsel beinhaltet eine Vielzahl von Chancen, aber auch potentielle Stolpersteine.

Um diesen Übergang für Schülerinnen und Schüler zu erleichtern und ihnen ein Stück Unsicherheit zu nehmen, wurde speziell das Projekt Klassenhelden konzipiert. Das gemeinsame Training im vollständigen Klassenverband impliziert den Charakter einer Klassenfahrt und erzeugt so das Gefühl eines positiven Abschlusses der Grundschulzeit. Zeitgleich soll aber jeder Schüler in diesem Training auf die neuen Herausforderungen des anstehenden Schulwechsels vorbereitet werden.

Das Training Klassenhelden konzentriert sich im Ablauf auf folgende drei Säulen: Kommunikation, Kooperation und Empathieförderung, d.h dem Erkennen und Benennen eigener und sowie fremder Gefühle. Jeder einzelne Schüler soll somit darin bestärkt werden, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und sich in der neuen Schule schnell einzuleben.

Jahrgangsstufen 4, idealerweise 2. Schulhalbjahr

• Kommunikation

• Kooperation

• Empathieförderung

Das Training ist ein Kooperationsprojekt mit der CAJ Bildungsstätte in Saerbeck, daher findet es vollständig in der Einrichtung der CAJ statt. Die Unterkunft und Verpflegung, sowie die Referenten, die mit der Klasse arbeiten, werden von der Bildungsstätte gestellt. Das Training ist auf 3 Tage angelegt und findet in der Regel entweder von Montag bis Mittwoch oder Mittwoch bis Freitag statt. Genaue An- und Abreisezeiten können mit dem Haus besprochen werden.

Vor der Durchführung des Trainings findet ein Sondierungsgespräch mit der Schulleitung, den Klassenlehrern, den Referenten sowie dem Jugendamt des Kreises Steinfurt statt. Hierbei werden alle wichtigen Details von Anfahrt, Abfahrt, Verpflegung, Programm, usw. besprochen und vereinbart. Idealerweise erhalten die Referenten vor dem eigentlichen Training einen Hospitationstermin in der Klasse, um sich einen ersten Eindruck der Schüler zu machen.

Etwa 2 - 4 Wochen nach der Durchführung findet ein Reflexionsgespräch statt.

Die konkreten Kosten werden zwischen der CAJ, der Schule und dem Jugendamt des Kreises Steinfurt vereinbart und in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten.

Stand 29. Juni 2016, beträgt der Eigenanteil für die Schule 25 € pro Teilnehmer zzgl. den jeweiligen Reisekosten.

Ausgangssituation

Häufiger Streit und Konflikte in einer Klasse.

Ziele

Ausbau der eigenen und fremden Wahrnehmung und Empfindung, Ausbau der sozialen und emotionalen Kompetenz, besseres Kennenlernen in einer Klasse.

Dauer / Organistation

Magic Circle wird von den Klassenlehrern eigenständig umgesetzt. Das Kreisjugendamt berät und unterstützt Schulen.

Informationen zu Magic Circle

Magic Circle wurde vor mehr als 20 Jahren in den USA entwickelt und entstand aus der Humanistischen Psychologie, in der die ganzheitliche Entwicklung des Menschen betont wird. Dem Programm liegt die theoretische Annahme zugrunde, dass je intensiver sich die Kinder in einer Klasse kennen lernen, sie sich umso besser verstehen und umso weniger untereinander Streitfälle entstehen.

Deshalb steht der Meinungs- und Gedankenaustausch untereinander im Zentrum der pädagogischen Arbeit mit der Klasse. Der Klassenlehrer, der das Programm durchführt und gleichzeitig ein Teil der Gruppe ist, ist für die Schaffung einer Atmosphäre des gegenseitigen Zuhörens verantwortlich.

Jahrgangsstufen 1 bis 6 aller Schulformen, idealerweise besteht die Gruppe aus 8 - 12 Kindern

• Wahrnehmung, Empfindung und Sensibilisierung eigener und fremder Gefühle, Erfahrungen, Meinungen und / oder Wertvorstellungen

• Aus- und Aufbau persönlicher Kompetenzen

• Aus- und Aufbau sozialer Kompetenzen

Magic Circle wird vom Klassenlehrer durchgeführt, der vorher eine entsprechende Fortbildung erhalten hat. Das Manual enthält eine Vielzahl von konkreten Fragestellungen zu den drei inhaltlichen Schwerpunkten. Der Klassenlehrer entscheidet eigenständig, welches Thema er für seine Klasse auswählt. Das Manual hierfür ist nicht curricular aufgebaut, sondern kann flexibel eingesetzt werden.

Der Klassenlehrer gibt zu Anfang einer Stunde das Thema und die konkrete Fragestellung vor, danach äußern sich die Kinder in einer freien Reihenfolge. Dabei gilt: (1) Jeder kommt dran, (2) Dem Sprecher wird zugehört und (3) Jede Aussage bleibt unkommentiert. Die Aussagen eines Kindes werden von einem anderen Kind gespiegelt und bleiben ebenfalls unkommentiert, auch wenn sie falsch gespiegelt wurden.

Je nach Alter der Schüler, der Klassengröße und der Komplexität der Fragestellung kann eine Magic Circe Sitzung 10 - 30 Minuten dauern. Grundsätzlich werden 2-3 Sitzungen pro Woche empfohlen.

Der Klassenlehrer erhält in der Auswahl der Themen eine große Freiheit und orientiert sich an dem Bedarf seiner Klasse. Das Manual dient als Orientierungspunkt mit konkreten Fragestellungen, Tipps und Tricks. Für die Durchführung von Magic Circle werden kaum Materialien benötigt. Sowohl das Manual, als auch Magic Circle Tuch werden als visuelle Unterstützung für die Kinder können unter www.miteinandern.de bestellt werden.

Das Programm Magic Circle wird von der Westfälischen Provinzial Versicherung, der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster, des Jugendrotkreuzes und des Arbeitskreises soziale Bildung und Beratung e.V. gefördert.

Die Stadt Münster bietet pro Jahr 2-3 Fortbildungen zu Magic Circle an. Das Jugendamt des Kreises Steinfurt unterstützt interessierte Schulen und Lehrkräfte bei der Organisation und Umsetzung des Programms.

Eine detaillierte und konkrete Angabe über die Kosten kann erst erfolgen, wenn die genaue Umsetzung besprochen worden ist.

Alle wichtigen Informationen zu Magic Circle sind abrufbar unter der Internetseite www.miteinandern.de. Hier können auch die Ergebnisse einer durchgeführten Evaluation mit über 2000 Schülern und Lehrkräften abgerufen werden.

Ausgangssituation

Konflikte in der Klasse, auf dem Schulhof.

Ziele

Zielsetzung der drei Projekttage ist neben der Persönlichkeitsstärkung der Schülerinnen und Schüler das Einüben eines ritualisierten Verfahrens, mit dessen Hilfe Konflikte z.B. innerhalb des Klassenrates aber auch eigeninitiativ, z.B. in Pausensituationen, gelöst werden können.

Zusammengefasst: Empathieförderung, Persönlichkeitsstärkung, konstruktive Konfliktlösungsstrategien

Dauer / Organistation

3 Vormittage a 5 Unterrichtsstunden mit externen Trainern.

Informationen zu Fair Streiten

Fair Streiten ist ein Training zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Konflikten, welches durch die Dipl.-Psych. Siglind Willms vom Haus Kloppenburg in Münster entwickelt wurde. Nach dem Verständnis dieses Konzeptes sind Konflikte nichts Negatives, sondern sie entstehen natürlicherweise, weil Menschen verschieden sind und weil eigene Interessen und Ansprüche oft mit denen anderer Menschen zusammenstoßen. In diesen Situationen kommt es darauf an, für seine eigenen Wünsche energisch einzutreten, aber das gleiche Recht auch den Anderen zuzugestehen.

Beim Fairen Streiten wird eine Lösung gesucht, mit der beide Seiten am Ende zufrieden sein können. Um zu dieser win-win-Lösung gelangen zu können, müssen die Schüler verschiedene Fähigkeiten, wie bspw. Einfühlungsvermögen oder das Kommunizieren eigener Wünsche, einüben. Neben Kompetenzen, die für alle Kinder in Bezug auf konstruktive Konfliktlösung relevant sind, unterstützt das Konzept die Schüler auch individuell. Durch die Einteilung in Kleingruppen können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Während manche Kinder ermutigt werden müssen, sich entschiedener durchzusetzen, müssen die anderen dafür sensibilisiert werden, sich in Schwächere einzufühlen und deren Grenzen zu respektieren.

Jahrgangsstufen 1 - 4

• Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Einfühlungsvermögens

• Sensibilisierung für eigene Gefühle und Gefühlsäußerungen anderer

• Ausbau der Kommunikation (z.B. Spiegeln)

• Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit (kalte und warme Dusche)

• Erweiterung von Problemlösestrategien (z.B. Fordern und Verweigern)

• Einüben von Strategien zur Selbstbehauptung

• Kennenlernen und Einüben des Fair-Streiten-Konzeptes mit Situationen aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler

Das Konzept Fair Streiten wird an drei aufeinanderfolgenden Schultagen mit den Kindern erarbeitet. Die Klasse beginnt jeden Schultag gemeinsam und teilt sich anschließend in die im Vorfeld festgelegten Kleingruppen. Somit haben die Schüler möglichst viele Gelegenheit, an ihrer Persönlichkeit und ihren Kompetenzen entsprechend der vorher abgestimmten Zielsetzungen zu arbeiten. Am Ende des Schultages trifft sich die Klasse zur kurzen Reflektion des Tages und zum gemeinsamen Abschluss wieder.

Interessierte Schulen und Lehrer wenden sich im ersten Schritt an das Jugendamt des Kreises Steinfurt. In dem folgenden Erörterungsgespräch wird mit allen Seiten besprochen, in welcher Form und Umfang das Training an der Schule umgesetzt wird.

Eine detaillierte und konkrete Angabe über die Kosten kann erst erfolgen, wenn die genaue Umsetzung besprochen worden ist.

http://www.haus-kloppenburg.de/?inc=40

Hier finden Sie eine weitere Kurzbeschreibung der Ideen hinter dem Konzept Fair Streiten und Material zum Bestellen.

Ausgangssituation

Streit, Konflikte und Mobbing in einer Gruppe, mangelnder sozialer Umgang miteinander.

Ziele

Förderung von sozialen, kommunikativen und personalen Kompetenzen, gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien, Abbau von Mobbing, Aufbau von Schutzfaktoren.

Dauer / Organistation

2 Vormittage a 4 Zeitstunden mit externen Referenten.

Informationen zu Sozialtraining

Das Sozialtraining und die systemische Mobbingintervention ist Teil des bundesweit erfolgreichen Programms Konflikt-Kultur, das von Thomas Grüner geleitet wird.

Mobbing ist das systematisch wiederholte Schikanieren von Einzelnen und tritt vor allem in Zwangsgemeinschaften auf, aus denen Kinder und Jugendliche nicht so einfach fliehen können, z. B. in Ausbildungseinrichtungen, Heimen und natürlich der Schule. Das Phänomen ist nicht neu. Neu sind jedoch Erkenntnisse zu Ausmaß, Folgen und wirksamen Interventionsmöglichkeiten.

Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leiden in jeder Schulklasse statistisch ein bis zwei Kinder unter fortwährenden Attacken ihrer Mitschüler/-innen. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: Gewaltphantasien, Rückzug, Depression, Suizidgedanken und psychosomatische Reaktionen zeigen die große Belastung der Opfer. Oftmals sind Lehrkräfte und beteiligte Erwachsene ratlos und unsicher im Umgang mit den Betroffenen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass Schritte, die auf den ersten Blick nahe liegen (z.B. nur Einzelgespräche), die Situation des betroffenen Kindes oder Jugendlichen erheblich verschlimmern.

Dieses Training zielt auf die Förderung sozialer, kommunikativer und personaler Kompetenzen. Erreicht wird dies u. a. durch die Arbeit an alltäglichen Konflikten zwischen Kindern und Jugendlichen, wie sie in Schulklassen oder festen Gruppen vorkommen.

Die ausgebildeten Trainer sind speziell geschult Konflikte, aber auch Mobbing, bspw. zwischen Jungen und Mädchen, einzelnen Cliquen oder im Zusammenhang mit Außenseitern zu erkennen und kompetent zu bearbeiten. Das Sozialtraining stärkt den respektvollen Umgang miteinander, die gegenseitige Wertschätzung und den Zusammenhalt in einer Gruppe und trägt somit auch positiv zur Klassenatmosphäre bei. Die positiven Beziehungserfahrungen wirken sich auf die Lernmotivation aus und führen erfahrungsgemäß zu einem verbesserten Arbeits- und Lernklima.

Das Training richtet sich an feste Kinder-/Jugendgruppen und Schulklassen der Primar- und Sekundarstufe, deren Mitglieder lernen möchten, wie Konflikte erfolgreich bearbeitet werden können.

Die Kinder und Jugendlichen lernen und erfahren, wie sie mit Schikane, Konflikten zwischen Mädchen und Jungen, interkulturellen Konflikten, Gruppenkonflikten und Außenseitern umgehen können und wie sie lernen können:

• ehrlich zu sein,

• die eigene Meinung offen zu äußern und die Meinungen anderer zu respektieren,

• soziale Regeln für das Zusammenleben zu entwickeln und sich gegenseitig bei der Einhaltung dieser Regeln zu unterstützen,

• unsoziales Verhalten von Mitschülern/-innen oder Gruppenteilnehmern/-innen konstruktiv zu kritisieren und prosoziales Verhalten anzuerkennen,

• problematische Verhaltensweisen unter Mithilfe der Klasse oder Gruppe in kleinen, realistischen und überprüfbaren Schritten abzubauen.

Im Sozialtraining und der systemischen Mobbingintervention arbeiten die Trainer und die Gruppe an zwei aufeinander folgenden Vormittagen a 4 Arbeitsstunden mit der gesamten Klasse, der Klassenleitung und ggf. weiteren beteiligten Lehrkräften. Die Intervention orientiert sich an schikanierendem Verhalten und eben nicht an der Suche nach Schuldigen. Mit der Gruppe werden konkrete Vereinbarungen getroffen, die von den beteiligten Lehrkräften anschließend langfristig thematisiert und kontrolliert werden sollen, um nachhaltigen Erfolg zu sichern. Hierzu gehören auch zwei je zweistündige Nachbetreuungstermine. Bei Bedarf wird ein Elternabend angeboten.

Zur Verhinderung und raschen Beendigung von Mobbing werden gemeinsam mit der Schulleitung strukturelle Maßnahmen besprochen, die auf der Ebene des Einzelnen, der Klasse und des Gesamtsystems ansetzen. Zum Thema Sozialtraining und systemische Mobbingintervention kann auch eine Fortbildung für das Kollegium durchgeführt werden.

Vor der Durchführung findet mit allen Beteiligten ein Sondierungsgespräch statt. Hierbei werden die für eine optimale Durchführung notwendigen Details, wie bspw. Besonderheiten der Klasse, häufige Konfliktherde, organisatorischer Ablauf, usw. besprochen.

Die Gesamtkosten für das Sozialtraining und die Mobbingintervention betragen 530 € inklusive Vor- und Nachbereitung und zzgl. Fahrtkosten. Das Jugendamt des Kreises Steinfurt bietet Interessierten neben einer organisatorischen auch ein finanzielle Unterstützung zwischen 50 - 85 % an.

Grüner, T./Hilt, F. (2011): Systemische Mobbingprävention und Mobbingintervention. In: Huber, A. (Hrsg.): Anti-Mobbing-Strategien für die Schule. Praxisratgeber zur erfolgreichen und nachhaltigen Intervention. Köln: Wolters Kluwer. S. 89-106.

Grüner, T./Hilt, F. (2011): Systemische Mobbingprävention und Mobbingintervention. In: Bildung und Wissenschaft b&w, Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg: Soziales Lernen. Gewaltprävention: konkrete Projekte beleuchten. Januar/Februar 2011. S. 24-26.

Grüner, T./Hilt, F./Tilp, C. (12. vollständig überarbeitete Neuauflage 2015): „Bei STOPP ist Schluss!“ Werte und Regeln vermitteln. Hamburg: AOL-Verlag.

www.konflikt-kultur-freiburg.de/

(Stand 24. September 2016)

Kontakt

Projektleitung:

Waldemar Magel, M.A.

magel@sozialstark.de

Tel.: 05452 - 5009880

Vereinssitz

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